Kompetenz und Know-how aus den ersten 10 Jahren bildeten die Basis für neue Aufgabenbereiche. Zwei Schwerpunkte kristallisierten sich klar heraus: der Ausbau unserer Expertise in der Evaluation von entwicklungsbezogener Bildung – ein Bereich, den KommEnt im deutschsprachigen Raum von Anfang an mitgeprägt hat, sowie das Bemühen um eine Stärkung von Globalem Lernen. Die Verbindung von Evaluation und Bildungsarbeit führte zum weiteren Schwerpunkt Qualitätssicherung und -entwicklung. Diese Anliegen wollten wir vor allem organisationsübergreifendweiterentwickeln und positionieren. Ein neu besetzter Vorstand begleitete die Profilentwicklung.
Der Wunsch nach inhaltlichem Austausch, nach Kooperation und Stärkung unserer Anliegen hat uns auch bewogen, mit Freude und Engagement die Trägerschaft für das Paulo Freire Zentrum zu übernehmen (2005-2014). Mit Dank und Anerkennung blicken wir auf ein Highlight dieser
Kooperation: die erfolgreiche Durchführung der 6. Österreichischen Entwicklungstagung unter dem Titel „Umbruch Aufbruch“ in Salzburg unter Federführung des Paulo Freire Zentrums!
Potenziale erweitern
Mittlerweile können wir auf die Durchführung von etwa 40 Evaluationen verweisen. Unsere fachliche Expertise wurde kontinuierlich erweitert: Wir haben an der Evaluation von Förderprogrammen mitgearbeitet, wir waren an einem großen Evaluationsprojekt zum Hamburger Klimaschutzkonzept beteiligt, sind in Evaluationen mit transnationalen Teams involviert und haben Beratungen zu Monitoring und Qualitätsentwicklung im Fairen Handel durchgeführt. In den letzten Jahren konnten wir auch einige Studien durchführen, besondere Aufmerksamkeit hat die Studie „Wirkungen und Methoden der Wirkungsbeobachtung in der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit“ für das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erlangt.
Das Anliegen, Globales Lernen in Österreich zu stärken, konnte vor allem durch die Mitarbeit in der Strategiegruppe Globales Lernen forciert werden. In den letzten Jahren konnte die Strategiegruppe wichtige Empfehlungen zur Stärkung von Globalem Lernen in Österreich erarbeiten, gemeinsam wurden Maßnahmen zur Implementierung umgesetzt. Seit 2012 zeichnet KommEnt für die Organisation der Fachtagungen zu Globalem Lernen verantwortlich, die sowohl die Wahrnehmung dieses Bildungskonzepts in Österreich erhöht als auch die Verbindungen zu anderen pädagogischen Bereichen gestärkt haben.
Neue Perspektiven wahrnehmen
Die konzeptionelle Weiterentwicklung von Globalem Lernen ist uns ein wichtiges Anliegen. Mit dem Universitätslehrgang Global Citizenship Education ist eine inhaltliche Erweiterung wie auch institutionelle Verankerung gelungen. Global Citizenship Education gilt auch als ein zentraler Bildungsansatz in der Globalen Agenda 2030 und den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals), die die UNO im Herbst 2015 beschlossen hat. Die Globale Agenda 2030 bildet einen wichtigen internationalen Referenzrahmen für unsere Arbeit. Mit Freude beteiligen wir uns daher an der neuen digitalen Plattform Bildung2030. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt von BAOBAB, Forum Umweltbildung, KommEnt, Südwind und Welthaus Graz. Gemeinsam wollen wir Lernende und Lehrende dabei unterstützen, sich mit nachhaltiger und global gerechter Entwicklung im Sinn der Agenda 2030 auseinanderzusetzen und damit einen Beitrag zu einer kritischen und zukunftsfähigen Bildung leisten.
Weltoffenheit, globales Denken, das Wahrnehmen von Verantwortung in der Weltgesellschaft, der Schutz von Menschenrechten und das Eintreten für ein Leben in Würde für alle – diese Werte und Haltungen gilt es weiterhin und noch stärker zu fördern. Dafür setzen wir uns ein.