1995 hat KommEnt (als Gesellschaft für Kommunikation und Entwicklung, heute Gesellschaft für Kommunikation, Entwicklung und dialogische Bildung) ihre Tätigkeit aufgenommen. KommEnt wurde auf Initiative von Mitgliedern des Instituts für Kommunikationswissenschaften der Universität Salzburg und AkteurInnen der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit gegründet.

Die Entwicklung von KommEnt umfasst zwei große Phasen:

Die ersten 10 Jahre

Das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten beauftragte KommEnt damals mit der Prüfung von Förderanträgen der entwicklungspolitischen Bildungs-, Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit, der Beratung der Antragstellenden sowie der Erarbeitung von Förderrichtlinien. Weiteres Ziel war die Initiierung und Intensivierung von Kommunikationsprozessen zu global relevanten Themen. Salzburg als Standort hat nicht nur die Kooperation mit der Universität unterstrichen, sondern ein bewusstes Zeichen für die regional verortete Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit gesetzt. Im Laufe von 10 Jahren ist es KommEnt gelungen, in Kooperation mit Ministerium und NRO ein – auch international anerkanntes – Modell für die Abwicklung von Förderprogrammen mit hoher Transparenz und unter Einbeziehung unabhängiger ExpertInnen aufzubauen. Die Aufgaben von KommEnt wurden sukzessive erweitert:

  • nach dem EU-Beitritt Österreichs kam 1996 die Bearbeitung der EU-Kofinanzierungsprojekte dazu,
  • ein Auftrag des Unterrichtsministeriums zur Abwicklung von Fördervorhaben im Bereich entwicklungspolitische Bildung
  • die Betreuung des Eine-Welt-Stipendienprogramms
  • die Fachstelle „respect – Zentrum für Tourismus und Entwicklung“ (1998-2003)

 

Nach der Neustrukturierung der Entwicklungszusammenarbeit und der Gründung der Austrian Development Agency (ADA) wurde Mitte 2006 die Beauftragung von KommEnt durch das Außenministerium beendet. In Anerkennung der von KommEnt kompetent und kostengünstig erbrachten Leistungen wurde die Abwicklung von Fördervorhaben der entwicklungspolitischen Bildungs-, Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit aus strategischen Gründen in die Struktur der ADA integriert.

Nach 2006: Neue Wege erschließen

Kompetenz und Know-how aus den ersten 10 Jahren bildeten die Basis für neue Aufgabenbereiche. Zwei Schwerpunkte kristallisierten sich klar heraus: der Ausbau unserer Expertise in der Evaluation von entwicklungsbezogener Bildung – ein Bereich, den KommEnt im deutschsprachigen Raum von Anfang an mitgeprägt hat, sowie das Bemühen um eine Stärkung von Globalem Lernen. Die Verbindung von Evaluation und Bildungsarbeit führte zum weiteren Schwerpunkt Qualitätssicherung und -entwicklung. Diese Anliegen wollten wir vor allem organisationsübergreifendweiterentwickeln und positionieren. Ein neu besetzter Vorstand begleitete die Profilentwicklung.

 

Der Wunsch nach inhaltlichem Austausch, nach Kooperation und Stärkung unserer Anliegen hat uns auch bewogen, mit Freude und Engagement die Trägerschaft für das Paulo Freire Zentrum zu übernehmen (2005-2014). Mit Dank und Anerkennung blicken wir auf ein Highlight dieser

Kooperation: die erfolgreiche Durchführung der 6. Österreichischen Entwicklungstagung unter dem Titel „Umbruch Aufbruch“ in Salzburg unter Federführung des Paulo Freire Zentrums!

 

Potenziale erweitern

Mittlerweile können wir auf die Durchführung von etwa 40 Evaluationen verweisen. Unsere fachliche Expertise wurde kontinuierlich erweitert: Wir haben an der Evaluation von Förderprogrammen mitgearbeitet, wir waren an einem großen Evaluationsprojekt zum Hamburger Klimaschutzkonzept beteiligt, sind in Evaluationen mit transnationalen Teams involviert und haben Beratungen zu Monitoring und Qualitätsentwicklung im Fairen Handel durchgeführt. In den letzten Jahren konnten wir auch einige Studien durchführen, besondere Aufmerksamkeit hat die Studie „Wirkungen und Methoden der Wirkungsbeobachtung in der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit“ für das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erlangt.

Das Anliegen, Globales Lernen in Österreich zu stärken, konnte vor allem durch die Mitarbeit in der Strategiegruppe Globales Lernen forciert werden. In den letzten Jahren konnte die Strategiegruppe wichtige Empfehlungen zur Stärkung von Globalem Lernen in Österreich erarbeiten, gemeinsam wurden Maßnahmen zur Implementierung umgesetzt. Seit 2012 zeichnet KommEnt für die Organisation der Fachtagungen zu Globalem Lernen verantwortlich, die sowohl die Wahrnehmung dieses Bildungskonzepts in Österreich erhöht als auch die Verbindungen zu anderen pädagogischen Bereichen gestärkt haben.

 

Neue Perspektiven wahrnehmen

Die konzeptionelle Weiterentwicklung von Globalem Lernen ist uns ein wichtiges Anliegen. Mit dem Universitätslehrgang Global Citizenship Education ist eine inhaltliche Erweiterung wie auch institutionelle Verankerung gelungen. Global Citizenship Education gilt auch als ein zentraler Bildungsansatz in der Globalen Agenda 2030 und den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals), die die UNO im Herbst 2015 beschlossen hat. Die Globale Agenda 2030 bildet einen wichtigen internationalen Referenzrahmen für unsere Arbeit. Mit Freude beteiligen wir uns daher an der neuen digitalen Plattform Bildung2030. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt von BAOBAB, Forum Umweltbildung, KommEnt, Südwind und Welthaus Graz. Gemeinsam wollen wir Lernende und Lehrende dabei unterstützen, sich mit nachhaltiger und global gerechter Entwicklung im Sinn der Agenda 2030 auseinanderzusetzen und damit einen Beitrag zu einer kritischen und zukunftsfähigen Bildung leisten.

Weltoffenheit, globales Denken, das Wahrnehmen von Verantwortung in der Weltgesellschaft, der Schutz von Menschenrechten und das Eintreten für ein Leben in Würde für alle – diese Werte und Haltungen gilt es weiterhin und noch stärker zu fördern. Dafür setzen wir uns ein.