Das Bildungskonzept Globales Lernen ist in Österreich seit den 1990er Jahren bekannt. Globales Lernen setzt sich mit den „Schlüsselfragen“ unserer Zeit, globalen Themen und Entwicklungsfragen, auseinander. Es rückt die Ursachen und Strukturen globaler Ungleichheiten in den Mittelpunkt. Globales Lernen definiert als wesentliche Aufgabe von Bildung, (junge) Menschen zu befähigen, komplexe Entwicklungsprozesse zu verstehen und kritisch zu reflektieren. Dabei sollen ökonomische, soziale, politische, ökologische und kulturelle Entwicklungen als gestaltbare Prozesse angesehen und Möglichkeiten zur eigenen Teilhabe und Mitgestaltung in der Weltgesellschaft erkannt werden.
Um Globales Lernen bekannt zu machen wurde 2003 die Strategiegruppe Globales Lernen gegründet. 2009 hat das Bildungsministerium die Strategiegruppe mit der Ausarbeitung einer Strategie beauftragt, um Globales Lernen im österreichischen Bildungssystem zu etablieren. Diese Strategie enthielt Empfehlungen zur Stärkung von Globalem Lernen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrer:innen und zur Qualitätsentwicklung von Bildungsangeboten für die schulische Bildung sowie für die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit.
2019 wurde die Strategie Globales Lernen/ Global Citizenship Education wesentlich überarbeitet und erweitert: zum Strategiepapier
Strategiegruppe Globales Lernen
2002 fand der erste internationale Kongress zu Globalem Lernen in Maastricht (Niederland) statt. Um die Ergebnisse dieses Kongresses in Österreich umzusetzen, wurde die Strategiegruppe Globales Lernen gegründet. Die Strategiegruppe setzte sich zum Ziel, das Bildungskonzept Globales Lernen in Österreich bekannt zu machen, Bildungsmaßnahmen zu Globalem Lernen zu forcieren und wichtige Akteure zu vernetzen. Die Strategiegruppe Globales Lernen versteht sich bis heute als organisations- und institutionsübergreifende Arbeitsgruppe, in welcher öffentliche Stellen, wichtige Institutionen der schulischen und außerschulischen Bildung und zivilgesellschaftliche Akteure zusammenwirken.
Nach wie vor ist es ein großes Anliegen der Strategiegruppe, die Implementierung von Globalem Lernen/Global Citizenship Education im österreichischen Bildungssystem zu forcieren, die Fort- und Weiterbildung von Pädagog*innen zu stärken sowie den fachlichen Austausch in und zwischen verschiedenen Bildungsbereichen, Bildungsverantwortlichen, Bildungsverwaltung und Bildungspolitik zu Globalem Lernen/Global Citizenship Education zu fördern. Zu den vielen erfolgreichen Aktivitäten der letzten Jahre zählen u.a. die Etablierung der Bundesfachtagung Globales Lernen und mit ihr die Stärkung der Kooperation zwischen Pädagogischen Hochschulen und der Strategiegruppe. Mit der Strategie Globales Lernen, die erstmals 2009 und aktualisiert 2019 vorgelegt wurde, konnten wichtige Maßnahmen im Bereich der Pädagog*innenbildung und der außerschulischen Jugendarbeit empfohlen und deren Umsetzung unterstützt werden.
In der Strategiegruppe Globales Lernen arbeiten seit 2003 zivilgesellschaftliche und staatliche Bildungsinstitutionen mit langjähriger Erfahrung im Globalen Lernen zusammen, um unterschiedliche Perspektiven und Expertisen für eine ständige Weiterentwicklung des Konzepts und Strategien zu einer breiteren und qualitätsvollen Umsetzung zu nutzen.
Mitglieder (01.06.2024):
Barbara Herzog-Punzenberger, Pädagogische Hochschule Wien (Vorsitz)
Ursula Mauric, Pädagogische Hochschule Wien (Koordinationsteam)
Susanne Loher, Südwind (Koordinationsteam)
Heidi Grobbauer, KommEnt
Hannah Satlow, Baobab
Silvia Marhold, Welthaus Graz
Petra Kneissl, Austrian Development Agency
Erika Tiefenbacher, Neue Mittelschule 18
Neda Forghani-Arani, Universität Wien
Maria Lettner, Bundesjugendvertretung
Stephanie Deimel-Scherzer, bOJA – Bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit
Werner Wintersteiner, Universität Klagenfurt (emeritiert)
Stephanie Godec, Österreichische UNESCO-Kommission
Georg Primas, Ring Österreichischer Bildungswerke
Maria Elßer, FairStyria / Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Patrizia Jankovic, BMBWF (Observer)